Baustellenführung im Mainzer Rathaus: Ein Wahrzeichen zwischen Vergangenheit und Zukunft
Mitten in der Innenstadt Mainz erhebt sich ein Gebäude, das seit über 50 Jahren Diskussionen entfacht, aber zugleich als Symbol für das demokratische Bewusstsein der Stadt gilt: das Mainzer Rathaus. Die einen nennen es liebevoll „Fuchsbau“, andere spotten „Beamtengefängnis“. Doch niemand bleibt gleichgültig. In einer Stadt mit reicher Stadtgeschichte ist das Rathaus ein modernes Kapitel, das sich bewusst von Historismus distanziert und dennoch längst Teil des historischen Mainz geworden ist.

Isabell Rahms und Ludwig Holle besichtigen die Baustelle auf dem Dach des Mainzer Rathauses mit Blick auf den Rhein.
500 Jahre ohne Rathaus
Nach 500 rathauslosen Jahren entschied sich der Stadtrat 1968 für einen architektonischen Neuanfang: Das dänische Büro Jacobsen und Weitling sollte mit einem markanten Bau auf dem Halleplatz – heute Jockel-Fuchs-Platz – das neue Herz der Stadtverwaltung errichten. Der dreieckige Grundriss, die klare Formsprache und der Brückenzugang vom Einkaufszentrum „Am Brand“ machen das Gebäude bis heute zu einer außergewöhnlichen Sehenswürdigkeit in Mainz.
Seit 2021 wird das Rathaus umfassend saniert und das mit Erfolg. Bei einer Baustellenführung mit der Mainzer Stadträtin Isabell Rahms und Baudezernent Ludwig Holle wurde deutlich, dass das Projekt sowohl zeitlich als auch finanziell im Plan liegt. Bei bestem Blick über den Rhein und unter dem Eindruck der imposanten Rohbauatmosphäre zeigte sich: Hier entsteht Zukunft auf historischem Fundament.
Verbindung von Stadtgeschichte und Zukunftsgestaltung
„Als Politikerin liegt mir die Verbindung von Stadtgeschichte Mainz und Zukunftsgestaltung besonders am Herzen“, betont Isabell Rahms. „Das Rathaus steht nicht nur für Verwaltung, es ist auch ein Ort der Debatte, der Begegnung und damit ein Symbol für unsere Demokratie.“
Für Rahms ist das Gebäude ein starker Ausdruck dessen, was Innenstadt Mainz ausmacht: eine spannende Mischung aus Historischem Mainz, moderner Architektur und lebendiger Stadtentwicklung. Dass solche Orte nicht nur erhalten, sondern aufgewertet werden, ist ihr auch politisch ein Anliegen.
Die Sanierung des Rathauses soll nicht nur bauliche Mängel beseitigen, sondern dem Gebäude auch seine zentrale Rolle im städtischen Leben zurückgeben. Damit bleibt das Rathaus ein Ort, der Gesprächsstoff bietet. Ganz im Sinne von Architekt Otto Weitling, der schon 1974 sagte: „Ein Haus, über das man nicht redet, ist meist nicht der Rede wert.“
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